Zuerst einmal, warum ist eine Oberflächenboje Grundsätzlich Pflicht?
Dazu erzähle ich Mal kurz eine wahre Geschichte, die ich selbst erlebt habe.
Es war letztes Jahr in Florida,mein erster Tauchgang im Atlantik nach etwas weniger als 4 Jahren. Ich hatte schon nach kurzer Zeit die Gruppe durch ziemlich starke Strömung verloren. Zeitgleich kamen mir noch ein paar Bullsharks ziemlich nahe. Da ich Erfahrung mit Solotauchgängen und Haien habe, blieb ich ruhig, suchte kurz die Gruppe,merkte aber das ich die Wahrscheinlich nicht mehr finden würde.
Also beendete ich langsam meinen Tauchgang und setzte meine Oberflächenboje und hielt meinen Safetystop. Die Haie folgten mir. Nicht gut, da ich sie nicht immer alle sah und temporär mindestens einer auch hinter mir war.
Als ich dann auftauchte: war nichts zu sehen. Kein Land,kein Boot. Gar nicht gut. Also hielt ich mich an meine Boje und sah ab und zu nach den Haien. Dieses waren anscheinend weg. Immerhin! Eine Sorge weniger.
Aber das ich das Boot nicht sah, war etwas beunruhigend. Meine Boje war leider auch etwas klein mit 1,20m Länge. Vor allem weil die Wellen sicher an die Zwei Meter groß waren. Das Wetter hatte sich zwischenzeitlich etwas verschlechtert.
Nach ein paar Minuten dann aber die Erlösung, Todd Bailey -der Skipper- hatte mich offensichtlich trotzdem gesehen und kam langsam auf mich zu. Er grummelte ‚your fuckin buoy is way to small ‚! Ja, das war absolut richtig!
Deshalb ist eine Boje grundsätzlich bei jedem Tauchgang Pflicht. Ohne meine Boje, gäbe es diesen Beitrag sicher nicht. Think about it!
Hier nun zum eigentlichen Thema: welche Boje ist die richtige?
Was für Bojen gibt es?
Zuerst einmal gibt es verschiedene Farben
Rot, Orange, Gelb (diese sind meist Notfallbojen), Schwarz, Pink und selten auch Grüne
Dann gibt es noch verschiedene Längen
Von 90 cm bis 300 cm
Und verschiedene Möglichkeiten des Aufblasens
Offene Bojen,die man mit dem Oktopus füllt
Geschlossene Bojen,die man mit dem Inflatorschlauch oder mit dem Mund aufbläst.
Und natürlich Hybriden
Welche Art von Boje man nimmt, muss jeder selbst entscheiden und ist sicher auch Geschmacks- und Handlingssache. Ich persönlich bevorzuge geschlossene Bojen mit Inflatoranschluss.
Farblich bin ich persönlich bei orange oder rot. Schwarz hat aber auch einen sehr guten Kontrast, auch wenn man es nicht glauben mag!
Es gibt einige Hersteller,die noch zusätzlich reflektierendes Material am oberen Ende verbauen, was zusätzlich Sicherheit bietet und Sinn macht. Auch wird manchmal eine kleine Tasche am oberen Ende vernäht, diese ist für ein großes Knicklicht gedacht, was bei Nachttauchgängen absolut Sinn macht! Dazu braucht man dann natürlich ein funktionierendes grelles Knicklicht.
Auch werden speziell beschichtete Bojen Angeboten, die mit Radar aufspürbar sind. In viel befahrenen Seestraßen ein zusätzliches Sicherheitsplus, wenn man nach dem Sicherheitsstopp auftaucht. Obendrein macht es so den Rettungsmannschaften im Notfall das Auffinden leichter bzw. erst möglich.
Zuerst einmal muss jeder Taucher wissen, wo er tauchen geht und wie die örtlichen Gesetze sind.
Meist betrifft das die Farbe der Boje, nicht aber die Größe. Genau da liegt der Knackpunkt!
Oft werden (so wie mir es passiert ist), gerade wenn man im Meer taucht und mit Wellengang zu rechnen ist, viel zu kleine Bojen genutzt. Diese sind für den Skipper oft schwer zu erkennen. Wenn man Pech hat, schlimmstenfalls gar nicht.
Gerade wenn dann kein Land zu sehen ist, kann das gefährlich werden. Denn wohin soll man schwimmen? Dazu kommt noch zusätzlich,das die Strömung einen schnell abtreiben kann. Je größer die Boje ist, desto größer ist auch die Chance gesehen zu werden!
Eine große Boje ist bei defektem BCD dazu noch ein hervorragendes Auftriebsmittel!
Deshalb:
In Seen reicht sehr wahrscheinlich eine kleinere Boje , sobald es aufs offene Meer geht sollte man definitiv eine größere nehmen. Ich für meinen Teil werde nur noch Bojen ab 180cm mitnehmen wenn es ins Meer geht.
Wie sagen meine Buddy’s in Florida gerne:
Better safe than sorry!
Grundsätzlich sollte man Bojen von guter Qualität kaufen und kein Billig Schrott. Eine gute Boje kostet zwischen 65 und 160 Euro, selten auch mehr vor allem die Radar ortbaren kosten schonmal mehr als 200 Euro.
Guter Beitrag. Man sollte sich zusätzlich über lokale Gepflogenheiten informieren: Ich erinnere mich, dass in England eine gelbe und eine orange Boje (also 2 Bojen) mitgeführt wurden. Das Setzen nur der orangen Boje zeigt einen normalen Austauchvorgang an, das Setzen der gelben Boje eine out-of-air Situation (an dieser Stelle lässt der Skipper zusätzliche Atemgasflaschen ins Wasser) und das Setzen der orangen und gelben Boje gleichzeitig am selben Seil zeigt einen Notfall an. So kann der Skipper das Einsammeln priorisieren.
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Absolut richtig! Leider gibt es da keine richtige Normung weltweit. Deshalb unbedingt immer informieren wie es vor Ort geregelt ist!
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