Es gibt leider einige „Rituale“, die sich in den letzten Jahren eingeschlichen haben; die aber nicht sonderlich schlau sind.
Aufwärmen nach dem Tauchgang
Besonders nach Tauchgängen in kalten Gewässern besteht oft die erste Reaktion, die Hände zu wärmen und etwas heißes zu trinken und sich im Allgemeinen aufzuwärmen. Eine warme Dusche oder ein Whirlpool scheinen eine gute Idee zu sein. Aber wenn man darüber nachdenkt, eher nicht!
Eine schnelle Erhöhung der Körpertemperatur, insbesondere der Hände an einem Heizkörper, ist der schnellste Weg, um die Dekompression in diesem Bereich zu beschleunigen. Dies kann tatsächlich zu einer Dekompressionskrankheit führen, da diese Gase Blasen bilden können. Leider muss man sich kurz nach einem Tauchgang langsam aufwärmen, damit gelöste Gase in Ihrem Gewebe langsam und sicher austreten können. Wenn man z.B. nach einem langen Tauchgang auf das Sonnendeck springt, um sich zu aufzuwärmen, kann auch dadurch die DCS verursacht werden. Versuche also, dich langsam aufzuwärmen, egal wo man taucht.
Fliegen
Dieses Problem wird normalerweise schon im OWD Kurs besporochen, wird aber offensichtlich nicht von jedem ernst genommen. Fliege bitte niemals früher als 24 Stunden nach deinem letzten Tauchgang. Beachte bitte auch deinen Tauchcomputer, es ist möglich, das dieser sogar 48 Stunden Flugverbot verhängt. Die Gefahr einer zu schnellen Dekompression und dadurch die Erkrankung an der DCS sind einfach zu gross. KEIN Tauchgang ist es wert, dieses Risiko einzugehen. Gleiches gilt übrigens auch, wenn man nach dem Tauchen vorhat (warum auch immer) in große Höhen zu reisen, wie also mit dem Auto über einen Höhenzug uä auch dann besteht die Gefahr einer DCS. Das kann zum Beispiel beim Eistauchen passieren, also Vorsicht!
Alkohol
Ja, sorry Jungs und Mädels, Hände weg von Dekobier oder wie immer dein Alkoholisches Getränk heißt! Nach einem Tauchgang sollte man erstmal keinen Alkohol trinken, da Alkohol eine blutverdünnende Wirkung hat und deine Dekompression dadurch in negativer Weise beeinträchtigt wird, weil sich so die Gase wieder zu schnell lösen können.
Ebenso entwässert es dich auch, was wiederum schlecht für deine Dekompression ist, dein Urteilsvermögen beeinträchtigt, was Anzeichen und Symptome von DCS überspielen kann. Trinkt lieber Wasser oder Isotonische Getränke wie z.B.: Schorlen. Hände weg auch vom Kaffee, ein anderes Diuretikum (Harn Fördernd, was wiederum die DCS fördert). Wie sagen die Amis immer so schön? Stay Hydrated!
Es ist also sehr wichtig, genug zu trinken und auch zu essen. Allerdings muss auch das im Rahmen bleiben!
Lass es nach dem Tauchen ruhig angehen also: kein Laufen, kein schweres Heben,all das ist gut für die Dekompression. Relax!
Massieren lassen!
Eine erhöhte Durchblutung unmittelbar nach einem Tauchgang ist eine schlechte Sache. Bei akuten Schmerzen solltest du dich ein wenig dehnen, aber eine Ganzkörpermassage kann viel gelöste Gase freisetzen, die in Geweben eingeschlossen sind.
Der Oberflächenintervall kann langweilig sein, aber du kannst viele Dinge tun. Schreib mit deinen Buddys dein Logbuch, reinige dein Equipment, versuche die gesehenen Fische zu bestimmen, lese etwas, sei Kreativ. Manchmal ist auch etwas Schlaf nicht verkehrt.
Rauchen
Rauchen führt zu einer Verengung der Blutgefäße, was sich beim Tauchen negativ auf Durchblutung und Stickstoffaufnahme und -abgabe auswirkt. Dadurch treten oftmals Probleme beim Auftauchen mit der Dekompression auf.
Ein weiteres Problem stellt das im Tabakqualm enthaltene Kohlenmonoxid dar. Dieses bindet sich zum Teil an den Blutfarbstoff Hämoglobin und zwar wesentlich fester und dauerhafter als Sauerstoff. Somit steht ein Teil der roten Blutkörperchen nicht mehr für den Transport von Sauerstoff zur Verfügung, was einen höheren Luftverbrauch und eine geringere Leistungsfähigkeit bedingt.
Rauchen ist grundsätzlich keine gute Idee. Sei ein Vorbild und lebe gesund.
In größere Höhen fahren oder klettern, denn dort herrscht ein geringerer Umgebungsdruck, der den Stickstoff schneller lösen lässt. Die Gefahr der DCS ist so größer.
So, die Tauchwelt sollte jetzt etwas sicherer sein 😉
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Hat dies auf Lust am Tauchen rebloggt.
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Das mit dem massieren war mir nicht bewusst, aber eigentlich logisch. Wie lange wäre da ein problemloser Sicherheitsabstand? Braucht es da ganze Tage dazwischen?
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Also ich bin kein Arzt und deswegen kann ich das nur unverbindlich sagen. ICH persönlich würde dazwischen mindestens 3-4 Stunden warten. Das sollte zum abbau des Stickstoffs reichen. Aber ich informiere mich da nochmal und gebe dir bescheid.
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Danke! Wir hatten das massieren ohnehin nur in Thailand und da war es immer sicher 3 -4Stunden nach dem auftauchen. Aber gut zu wissen wenn es wieder mal irgendwo so ein Angebot gibt, es wirklich auf Tauchfreie Tage oder spät abends zu legen.
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Ich habe mir diverse Meinungen eingeholt. Sie alle weichen etwas voneinander ab. Die Zeiten liegen zwischen 2 und 4 Stunden. Ich mache es grundsätzlich so: wenn ich in den Basis angekommen bin (ich rechne mit einer Stunde Rückfahrt), reinige ich erstmal mein Equipment und hänge es zum trocknen auf (ca 30 Minuten), dann schreibe ich das Logbuck und quatsche noch etwas (ca 30 Minuten), dann gehe ich ins Hotel, dusche und esse etwas (ca 1 Stunde) dann bin ich schon bei 3 Stunden Oberflächenpause, was ausreichen sollte. Bis man dann bei der Massage ist und es losgeht sind dann mindestens 3,5 Stunden ins Land gegangen. Das sollte reichen, wenn man Sporttaucher ist!
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Vielen Dank!
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