Munition im Meer Updated

Seit teilweise über 100 jahren liegen mindestens 1.5 Millionen Tonnen Munition am Meeresboden von Nord- und Ostsee!

In deutschen Gewässern sind es geschätzte 1,6 Mio. Tonnen, wahrscheinlich aber wesentlich mehr, da nicht alles Dokumentiert wurde.

Die meiste Munition besteht aus Spreng- oder Brandmunition. Ein kleinerer (und noch gefährlicherer!) Teil besteht aus chemischer Kampfstoffmunition, wie: Senfgas, Tabun, Phosgen oder arsenhaltigen Kampfstoffen.

Die meiste Munition wurde nach den Weltkriegen von den Allierten bzw. in deren Auftrag von deutschen im Meer versenkt. Teilweise nach Plan, oft aber auch einfach sobald kein Land mehr zu sehen war. Mangelnde Navigationskenntnisse mögen manchmal auch ein Grund gewesen zu sein!

Die chemische Kampfstoffmunition wurde überwiegend in tieferen Bereichen der Ostsee und des Skagerraks versenkt, ein kleinerer Teil in flacheren Bereichen wie dem Kleinen Belt.

Konventionelle Munition ist dagegen fast überall in der Ostsee versenkt worden. Gerade Phosphor ist da eine direkte Gefahr für den Strandbesucher, da man diesen mit Bernstein verwechseln kann und dieser sich bei Körpertemperatur selbst entzündet und nicht zu löschen ist (zumindest nicht vor Ort und vom Laien). Diese wird oft an Land gespült, vor allem nach Stürmen erhöht sich die Gefahr, Phosphor zu finden , anstatt des gesuchten Bernsteins.

Verbrennungen dritten Grades sind oft die Folge. Eine sofortige Ärztliche Versorgung ist unumgänglich. Da dieses sehr häufig passiert, sind die Ärzte und Krankenhäuser darauf aber eingestellt. Die Verbrennungen kann man zwar behandeln, aber man ist oft bis zum Lebensende gezeichnet, da enorme Narben entstehen. Warnschilder stehen an den meisten Stränden leider -aus kommerziellen Gründen- nicht überall!

Alle Sprengmittel erhalten ua TNT, das in Wasser gelöst (Korrosion) Krebserregend ist! Deshalb läuft die Zeit gegen uns. Diese Munition müsste schnellstens geborgen werden, aber durch die immensen Kosten wird der schwarze Peter zwischen den Behörden hin- und hergeschoben…

Ich kenne leider auch einige Taucher, die Munition „bergen“ und dann am Stand „sicher“ vergraben! Ich muss jetzt nicht kommentieren, wie selten dumm ein solches Verhalten ist!

Gerade Munition, die schon lustig seit über 70 Jahren vor sich hin rostet, geht enorme Gefahr aus. Schon kleine Bewegung kann ein Auslösen verursachen. Wenn ihr sowas findet, markiert es (zum Beispiel mit einer Boje) und macht gerne schnell ein Foto (da freuen sich unter Umständen die Jungs vom KMBD drüber) und meldet das ganze der nächsten Polizeidiensstelle. Diese wird dann weitere Schritte einleiten.

FINGER WEG VON MUNITION!

DAS IST KEIN COOLES SOUVENIR, SONDERN LEBENSGEFÄHRLICH!

Das Problem wurde leider viele Jahrzehnte von jeder Regierung in Deutschland ignoriert und verharmlost. Aber auch andere Länder unternehmen recht wenig.

Jetzt ist ein Großteil der Munition in einem sehr schlechten Zustand, weil die Korrosion den Granaten, Bomben, Minen usw stark zugesetzt hat. Meist wird nur gehandelt, wenn Wirtschaftliche Interessen bedroht sind, wie beim Verlegen von Kabeln, Pipelines oder dem Bau von Offshore Windkraftanlagen.

Das gerade die gelösten Giftgase in die Nahrungskette kommen bzw. schon gekommen sind, wird wahrscheinlich zu einem sehr großen Problem werden, wenn es nicht schon längst eins ist.

Dann wären da noch die zig verlorenen Atombomben und versenkte und versunkene Atom Uboote, deren Radioaktivität eine vielleicht noch größere Gefahr darstellen. Auch wenn diese -hoffentlich- nicht in der Ost- oder Nordsee zu finden sind.

Diese werden sicherlich nicht nie geborgen, da es viel zu teuer ist und man lieber das Risiko eingeht das es hoffentlich nicht zu schlimm wird.

Kleines Update: Die Umweltminister der Länder setzen sich die Tage in Goslar zusammen und wollen (wenn nicht wieder jemand dagegen sein muss) das Problem gemeinsam angehen. Schleswig Holstein hat den Plan 100 Millionen Euro zusammen zu bekommen um das ganze Mal in etwas größerem Umfang anzugehen.

Auch wenn 100 Millionen Euro nicht sonderlich viel sind, immerhin ist man in den Ministerien offensichtlich aufgewacht, wenn auch Jahre zu spät.

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