Wie konnte mir das passieren? Ich habe das Riff Ras Mohammed noch nicht vorgestellt. Dabei ist das eins der bekanntesten der Region um Hurghada.
Das Ras-Mohammed-Riff ist eines der bekanntesten und spektakulärsten Tauchgebiete der Welt. Es befindet sich an der südlichsten Spitze der Sinai-Halbinsel in Ägypten, wo der Golf von Suez und der Golf von Aqaba aufeinandertreffen. Das Riff ist Teil des Ras-Mohammed-Nationalparks, der 1983 gegründet wurde und eine Fläche von etwa 480 Quadratkilometern umfasst. Das ist größer als die Stadtfläche von Köln! Der Park schützt sowohl terrestrische als auch marine Ökosysteme von außergewöhnlicher Schönheit und Bedeutung.
Das Riff liegt etwa 20 Kilometer südlich von Sharm El-Sheikh, einem beliebten Ferienort am Roten Meer. Die Lage des Ras-Mohammed-Riffs ist ozeanographisch besonders interessant, da es an der Nahtstelle zweier Meeresströmungen liegt. Diese Strömungen bringen nährstoffreiches Wasser und sorgen für eine immense Artenvielfalt. Und selbstverständlich auch für anständige Drift Tauchgänge!
Das Riff ist bekannt für seine reiche Flora und Fauna. Hier leben mehr als 220 Arten von Korallen – sowohl harte als auch weiche – sowie über 1.000 Fischarten. Darunter befinden sich auch einige seltene und gefährdete Arten wie der Napoleon-Lippfisch, der Weißspitzen-Riffhai und verschiedene Arten von Muränen.
Schwarmfischarten wie Barrakudas, Makrelen und Thunfische sind regelmäßig zu beobachten, insbesondere an Tauchplätzen wie dem Shark Reef und dem Yolanda Reef. Letzteres ist berühmt für die Überreste eines gesunkenen Frachtschiffs, dessen Ladung (z. B. Sanitäranlagen und Keramikprodukte) heute ein beliebtes Fotomotiv für Taucher darstellt.
Das Riff Ras Mohammed ist so groß, das es unterteilt wird:
Shark Reef & Yolanda Reef: Diese zwei nahe beieinander liegenden Riffe bieten spektakuläre Steilwände, eine reiche Fauna und regelmäßige Sichtungen großer Raubfische.
Anemone City: Ein flacheres Gebiet, bekannt für seine Vielzahl an Anemonen und die dazugehörigen Clownfische.
Jackfish Alley: Eine Wand mit Höhlen und Spalten, in denen sich oft Glasfische, Zackenbarsche und andere Rifffische verstecken.
Als Nationalpark steht Ras Mohammed unter strengem Schutz. Taucher und Schnorchler müssen sich an bestimmte Regeln halten, um das empfindliche Ökosystem nicht zu stören. Dazu zählen z. B. das Verbot, Korallen zu berühren oder Tiere zu füttern. Das sind für mich allerdings grundsätzliche Regeln! Die ägyptische Regierung sowie verschiedene Umweltorganisationen überwachen regelmäßig den Zustand des Riffs und versuchen, durch Aufklärung und nachhaltigen Tourismus die einzigartige Biodiversität zu bewahren.
Ras Mohammed ist über Bootsausflüge von Hurghada aus schnell erreichbar. Die meisten Tauchschulen bieten Tagesausflüge an, wobei sowohl Anfänger als auch erfahrene Taucher auf ihre Kosten kommen. Für Nichttaucher gibt es zudem ausgezeichnete Möglichkeiten zum Schnorcheln.
Das Ras-Mohammed-Riff ist nicht nur ein Tauchparadies, sondern auch ein bedeutendes Naturschutzgebiet von globalem Rang.
Hier findet man immer was, auch wenn einem nichts versprochen werden sollte.



