Freediving – eine Kontroverse

Freediving ist eigentlich die natürlichste und nebenbei noch umweltfreundlichste Form des Tauchens. Es macht wirklich spaß ohne Gerät in Gewässern zu tauchen, ohne Blasen – und damit fast geräuschlos – zu tauchen.

Auch zu Forschungszwecken ist diese Art des Tauchens unglaublich effektiv. Meistens gelingt es so Forschungstauchern erst richtig nah an Tiere im Wasser nah zu kommen, ohne diese zu verschrecken. Ebenso gelingen Freedivern unglaublich gute Unterwasserfotos.

Allerdings gibt es auch ein paar Dinge, die mich an der Community der Freediver extrem stören.

Wettkämpfe zum Beispiel. Irgendwie scheint es nicht möglich zu sein, das Freitauchen einfach zu genießen. Nein, man muss wieder den Schwanz vergleichen. Wie unnötig und vor allem langweilig. Noch schlimmer sind dann noch Europa- und Weltmeisterschaften im Pool. Das ist so unglaublich spannend wie tapezieren.

Bei Wettbewerben im offenem Meet passieren dann auch viele tödliche Unfälle, weil man ja unbedingt 180 Meter tief tauchen muss. Schaut mal bei YouTube nach „Freediving Blackouts“.

Auch die gestellten Fotos Unterwasser sind mir zuwieder. Was ist so toll, sich Kleider anzuziehen und davon Fotos zu machen? Genießt lieber die Natur Unterwasser!

Auch das ständige in den Sand setzen oder Knien muss absolut nicht sein. Auch dort leben nämlich Lebewesen. Wozu bringe ich meinen Schülern bei, sich vom Boden fern zu halten? Ab und zu mal nachdenken wäre schön.

Grundsätzlich finde ich Freediving immer noch gut, aber ein paar Idioten müssen mal wieder Superman spielen.

Habt doch einfach mal Spaß!

Eine Antwort auf „Freediving – eine Kontroverse

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  1. Wow, sehr guter Beitrag.
    Ohne Krach (Blasen) kommt man auch mit einem Rebreather nah an die Fische heran. Das ist nur leider ein enormer logistischer Aufwand und die Kosten sind auch nicht zu vernachlässigen. Leider nimmt im menschlichen Alterungsprozess die Lungenkapazität schneller ab als andere körperliche Fähigkeiten, deshalb sieht man meistens auch nur jüngere Freitaucher und mich nicht mehr :-). Bei allen Vorteilen (wenig Ausrüstung, Kosten, …) lehne ich die exzessive Wettbewerbssucht wegen der Gefahren auch ab.
    Noch ein Wort der Warnung: leider war ich vor ein paar Jahren zufällig bei einem Freitauchunfall an einem See in Deutschland anwesend. Eine Gruppe von Tauchern bereitete sich auf eine VDST Tauchlehrerprüfung vor, wo Apnoeübungen wie: 50m Streckentauchen und 10 bis 15m Tieftauchen noch immer von allen Kandidaten erwartet werden. Bei der Vorbereitung hatte sich ein Taucher beim Abtauchen mit einem Bein im Bojenseil verfangen. Der (Apnoe-) Sicherungstaucher wurde beim Rettungsversuch auch unter Wasser ohnmächtig. Erst eine dritte Taucherin rettete den Sicherungstaucher, da er freischwebend im Wasser war und brachte ihn ans Ufer wo wir den Kollegen schnell mit glücklicherweise vorhandenem Sauerstoff wiederbeleben konnten. Die Taucherin hatte dann vom Ufer aus mit einem Messer bewaffnet den ersten Taucher freigeschnitten und zum Ufer verbracht. Trotz erfolgreicher Wiederbelebungsversuchen ist der Kollege leider im Krankenhaus einige Tage später an den Folgen verstorben. Seitdem ist es mir ein Anliegen darauf hin zu weisen, dass jeder Apnoetaucher unbedingt ein Schneidwerkzeug dabei haben sollte, insbesondere wenn mit Seilen gearbeitet wird.

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