Diese sogenannten Stachelhäuter sind wirbellose Meerestiere. Sie zeichnen sich durch ihre fünfstufige radiale Symmetrie, ihr einzigartiges Wassergefäßsystem, ihr Hautskelett und ihr veränderliches Bindegewebe aus. Blablabla? Weiterlesen!

Es gibt etwa 950 verschiedene Seeigelarten!
Anatomie des Seeigels
Die Körperwand von Seeigeln besteht aus Kutikula, Epidermis und Dermis, das sogenannte Integument.
Grundsätzlich besteht das Skelett von Seeigeln aus Platten, die ihren Körper umgeben, die hauptsächlich aus Calcit mit einer hohen Konzentration an Magnesium besteht.
Wie der Name schon verrät sind Seeigel mit Stacheln bedeckt. Ihre Länge und Farbe kann je nach Art unterschiedlich sein. Die kürzeren Stacheln unter ihrem Körper, sogenannte Röhrenfüße, helfen ihnen sich auf dem Meeresboden fortzubewegen.
Wenn man Seeigel mal beobachtet, kann man das auch durchaus sehen. Interessant ist, dass Seeigel ihre Stacheln verlieren, nachdem sie gestorben sind, und viele Menschen kennen diese vor allem als schöne bunte Muscheln, die eigentlich Seeigel sind bzw waren.
Darüber hinaus haben Seeigel fünf Zähne, die jeweils von einem separaten Kiefer gehalten werden, die als Aristoteles-Laterne bezeichnet wird. Es befindet sich in der Mitte ihres Unterkörpers und wird von ihnen verwendet, um die Algen oder verkrustete Organismen von den Felsen zu nagen.
Irreguläre Seeigel sind als abgeflachte Seeigel bekannt. Sie haben zwar keine langen, scharfen Stacheln, um sich zu schützen, aber sie benutzen winzige Stacheln, um sich im Sand zu vergraben oder Nahrung in ihre Mundöffnung zu bringen. Sogenannte Sanddollars. Die abgestorbenen Sanddollars findet man in Florida überall an den Stränden.
Im Inneren von Seeigeln finden wir ein voll entwickeltes Verdauungssystem, das aus einer Röhre besteht, die den Mund von der Unterseite ihres Körpers mit dem Anus auf der Oberseite verbindet.

Lebensraum der Seeigel
Seeigel können nur im Meerwasser leben. Sie bewohnten jeden Ozean und fast jede Tiefenzone und leben auf dem Grund der Ozeane. Sie leben meist auf Felsen und Riffen, wo sie sich verstecken können, um sich vor ihren Fressfeinden zu schützen. Es ist auch ein ausgezeichneter Ort für sie, um Nahrung zu finden.
Sanddollars (irreguläre Seeigel) bevorzugen jedoch, obwohl sie nahe Verwandte sind, den sandigen Meeresboden, da sie sich dort leicht vergraben und vor ihren Fressfeinden verstecken können. Man findet sie vor allem in tropischen Küstenregionen des Pazifiks, des Atlantiks und des Indischen Ozeans. Sie leben auf sandigen und schlammigen Meeresböden, meist in niedrigen subtidalen Zonen geschützter Buchten, aber auch in tieferen Gewässern bis zu 40 m. In Florida findet man tote Exemplare sehr oft an den Stränden, diese sind beliebte Souvenirs.
Verhalten von Seeigeln
Das charakteristischste Merkmal von Seeigeln sind ihre Stacheln, die ihnen helfen, sich zu bewegen und zu schützen. Sie haben ein Abwehrsystem, das aus spitzen, langen, meist giftigen Stacheln und kürzeren Stacheln besteht, die Pedicellarien (klauenförmige Anhängsel mit beweglichen Kiefern) genannt werden. Seeigel bewegen also über ihre Stacheln.
Diese Meeresbewohner ernähren sich hauptsächlich von Algen, Plankton, Seetang, Strandschnecken und manchmal auch Seepocken und Muscheln. Wenn es um ihre Fressfeinde geht, gibt es tatsächlich viele Meerestiere, denen die scharfen Stacheln der Seeigel nichts ausmachen. Seeigel werden von Drückerfischen, Lippfischen, Krabben, Hummern, Wolfsaalen, Kalifornischen Schafsköpfen und Seeottern gejagt.
Seeigel können einen Durchmesser von 5 cm bis 60 cm haben und 100 bis 200 Jahre alt werden! Damit gehören sie mit zu den am längsten lebenden Tieren der Erde.
Nervensystem und Sinne des Seeigels
Das Nervensystem von Seeigeln umfasst ein integriertes Nervennetzwerk, hat aber kein Hirnganglion, das man mit einem Gehirn vergleichen könnte.
Die Nerven steuern die Bewegungskoordination im Gefäßsystem, einem komplexen Gefüge von Kanälen, das für alle Stachelhäuter charakteristisch ist. Ihre ursprüngliche Funktion als einfache Atmungs-, Suspensions- und Nahrungsstrukturen entwickelte sich zu einem breiten Spektrum von Funktionen wie Nahrung, Atmung, Fortbewegung, Ausscheidung und sensorischer Aufnahme.
Die zahlreichen Sinneszellen von Seeigeln reagieren empfindlich auf Berührungen, Chemikalien, Wasserströmungen und Licht. Auch wenn Seeigel keine Augen haben, fungiert ihr ganzer Körper als Facettenauge. Diese Tiere können ihre Lichtempfindlichkeit nutzen, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Wenn Schatten vorbeiziehen, reagieren sie und richten ihre scharfen Stacheln direkt auf die potenzielle Gefahr.
Reproduktion
Seeigel vermehren sich sexuell durch ein Verhalten, das als Broadcast-Laichen bezeichnet wird, genau wie es u.a Sanddollars machen. Mehrere Weibchen und Männchen geben ihre Eier und Spermien in die offene See ab, wo die Befruchtung stattfindet.
Bei dieser Methode werden Milliarden von Keimzellen (Kombination aus Spermien und Eizellen) ins Wasser gegeben, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Eier erfolgreich befruchtet werden und nicht sofort von Raubtieren auf dem Meeresgrund gefressen werden.
Seeigel können sich aber auch ungeschlechtlich vermehren, indem sie sich während des Larvenstadiums klonen.
Ist ein Seeigel ein Schalentier?
Schalentiere sind Meerestiere, die wir in zwei Gruppen einteilen können: Krebstiere wie Hummer, Garnelen, Garnelen und Krabben und Weichtiere wie Muscheln, Venusmuscheln, Austern, Jakobsmuscheln, Tintenfische, Tintenfische und Schnecken. Der Begriff wird oft für essbare Arten verwendet, insbesondere für solche, die Menschen fangen oder kommerziell züchten.
Stachelhäuter gelten auch als Schalentiere, und manche Menschen ernähren sich von ihnen, zum Beispiel von Seegurken und Seeigeln. Das bedeutet, dass Seeigel zwar Schalentiere sind, es sind aber nur wenige Arten essbar.
Schalentiere gehören zu den häufigsten Lebensmittelallergenen, daher sollten Menschen, die Meeresfrüchte essen und allergisch auf Schalentiere reagieren, bedenken, dass Seeigel beim Verzehr eine allergische Reaktion hervorrufen können.
Leider gab es einen Tod bringenden Virus, der die Seeigel Population teilweise bis zu 80% dezimiert hat. Wie immer kommt es durch den fast völligen Wegfall einer Spezie zu weitreichenden Folgen.


Danke Nils, wie immer ein sehr interessanter Beitrag. Eine kleine Ergänzung: in Tasmanien (eine Insel südlich von Australien) hatte vor gar nicht langer Zeit sehr schöne große ausgedehnte Kelpwälder. Die sind von Seeigeln zerstort worden, die deren Wurzeln gefressen haben. Es kam zu einer Explosion der Seeigelpopulation, weil die Lobster (natürliche Freßfeinde) der Seeigel von Menschen überfischt wurden und die Igel wegen global warming von Norden in Massen einwandern (https://www.abc.net.au/news/2023-02-03/long-spined-sea-urchins-threat-to-tasmania-reefs-kelp-forests/101918242 und https://imas.utas.edu.au/news/news-items/tasmanian-kelp-forests-highlight-tough-lessons-on-ecological-restoration).
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Da sieht man wieder mal, wie wichtig das natürliche Gleichgewicht ist! Danke für den Link!
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