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Meeresschildkröten bewohnen schon seit über 100 Millionen Jahren die Weltmeere. Sie spielen eine überaus wichtige Rolle in den marinen Ökosystemen.
Meeresschildkröten sind meine absoluten Lieblinge und dazu auch noch wunderschön. Leider sieht man diese immer seltener. In einigen Gebieten sind sie schon völlig verschwunden. Logisch, wenn man Hotels bis an die Strände baut, wo früher die Eiablage stattgefunden hat und dort nun Touristen sich die Haut verbrennen.

Meeresschildkröten Arten
Es gibt sieben Arten von Meeresschildkröten, die ALLE auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen:
Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas)
Die Grüne Meeresschildkröte erreicht eine Carapaxlänge (so bezeichnet man den Rückenpanzer) von bis zu 140 Zentimetern. Der Carapax ist oval bis herzförmig und weist vier Paare an Costalschildern auf. Die Farbe des Carapax ist oliv bis braun und hat in der Regel sternförmige Zeichnungsmuster. Die Extremitäten und der Kopf sind braun. Die am Kopf befindlichen Schuppen sind gelb gerandet. An den Vorderflossen haben diese Schildkröten eine verlängerte Kralle.
Ausgewachsene Weibchen sind größer als die Männchen. Die Geschlechter können allerdings besser daran unterschieden werden, dass der Carapax beim Männchen am Ende spitzer zuläuft als beim Weibchen. Der Schwanz beim Männchen ist wie bei den meisten Schildkrötenarten deutlich verlängert.

Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata)
Sie ist maximal 90 cm lang und erreicht ein Gewicht von höchstens 75 kg. Die Hornplatten des Panzers dieser Tiere überlappen einander und stellen als echtes Schildpatt die wertvollste Form des begehrten Rohstoffes für Kunstgewerbe und Schmuckgegenstände. Der Kopf der Tiere ist sehr schmal. Die erwachsenen Tiere sind normalerweise schwarz bis dunkelbraun und weisen gelbliche und hellbraune, manchmal auch rötliche Flecken und Binden auf.

Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta)
Bei der Unechten Karettschildkröte wird der Carapax bis zu 120 Zentimeter lang. Sie erreicht ein Gewicht von bis zu 110 Kilogramm. Die Grundfärbung des Tieres ist rotbraun, erwachsene Tiere bekommen einen gelbbraunen Bauchpanzer. Von der Echten Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata) unterscheidet sie sich durch einen dickeren Kopf mit mächtigeren Kiefern und fünf anstatt vier Paar Rippenschilde.
Die Männchen sind daran erkennbar, dass sie über einen längeren Schwanz sowie über längere und gebogene Krallen verfügen. Ihr Carapax ist stärker abgeflacht und breiter.
Es wird davon ausgegangen, das diese Schildkröten einen ausgeprägten Magnetsinn besitzen.
Atlantische Bastardschildkröte (Lepidochelys kempii)
Selten ist bei der Atlantik-Bastardschildkröte der Carapax länger als 76 cm. Ihr Durchschnittsgewicht liegt bei 30 bis 45 kg. Haut sowie Rücken- und Bauchpanzer sind grau gefärbt, doch kann sich mit zunehmendem Alter die Farbe verändern. Bauchpanzer, Hals und die Unterseite der Schultern können dann gelblich werden, während sich der Rückenpanzer olivgrün verfärben kann. Wie bei den anderen Meeresschildkröten ist der Panzer oval, abgeflacht und von Hornschuppen bedeckt. Die Meeresschildkröten besitzen nicht mehr die Fähigkeit, den Kopf im Panzer zu verbergen, sodass sie sich aktiv verteidigen müssen. Dabei schnappt die Atlantik-Bastardschildkröte bis zur völligen Erschöpfung wild um sich!
Pazifische Bastardschildkröte (Lepidochelys olivacea)
Die Oliv-Bastardschildkröte ist mit etwa 70 cm Körperlänge und einem Gewicht von maximal 50 kg eine der kleinsten Spezies unter den Meeresschildkröten. Sie trägt ihren Namen auf Grund der olivgrünen Färbung mit ebenfalls grünlichen Zeichnungselementen des herzförmigen Panzers. Die Färbung des Bauchpanzers ist gelblich grün. Jungtiere sind dagegen auf der Oberseite grauschwarz und auf der Unterseite cremefarben.
Die Geschlechter können daran unterschieden werden, dass Männchen einen konkaven Plastron sowie einen längeren Schwanz haben. An den Vorderfüßen weisen sie außerdem eine längere gebogene Kralle auf. Diese hilft während der Paarung dem Männchen, sich auf dem Panzer des Weibchens festzuklammern.
Lederschildkröte (Dermochelys coriacea)
Die Giganten unter den Meeresschildkröten bis zu 2,5 Metern und ein Gewicht von über 700 Kilogramm können diese erreichen! Es wurde auch schon eine einzelne von 900 KG entdeckt.
Die wahrscheinlich am einfachsten zu identifizierbate Schildkröte, alleine weil sie so unfassbar riesig ist.
Bei ihnen ist der lose zusammenhängende Knochenpanzer von einer lederartigen Haut umgeben. Der Panzer ist langgestreckt und läuft hinten spitz zu. Auf dem blau-schwarzen Rücken sind deutlich sieben verdickte Knochenplättchen oder Längskiele zu sehen. Fünf weitere Längskiele finden sich auf dem Bauchpanzer. Der Hals ist verhältnismäßig kurz und kann nicht in den Panzer zurückgezogen werden. Ihre Extremitäten sind zu langen Paddeln umgestaltet. Es fehlen ihnen Krallen, was für Schildkröten sehr untypisch ist. Zwischen ihren Hinterbeinen und dem Schwanz ist außerdem eine Hautmembran aufgespannt.
Oben auf dem Kopf hat jede Lederschildkröte einen rosa Fleck, dessen Form individuell ist. Die Funktion ist unbekannt; möglicherweise handelt es sich um einen lichtsensitiven Hautfleck, der zur Orientierung dient.
Wallriffschildkröte (Natator depressus)
Der Panzer der Wallriffschildkröte (früher auch als Suppenschildkröte bezeichnet) ist in der Grundfärbung oliv bis grau, bei erwachsenen Tieren sind die Hornplatten des Rückenpanzers allerdings von einer dicken, fleischigen Haut überzogen, die Randschilde sind aufgewölbt. Der ovale Panzer hat eine Länge von 90 bis 95 Zentimetern. Das Körpergewicht der Wallriffschildkröte beträgt maximal 140 Kilogramm. Die Stirn wird an vorderster Stelle von einem einzelnen Paar Hornschilde bedeckt, was sie von anderen Meeresschildkröten unterscheidet
Merkmale
Meeresschildkröten haben eine Reihe von einzigartigen Merkmalen:
Stromlinienförmiger Panzer: Der Panzer von Meeresschildkröten ist flacher und stromlinienförmiger als der von Landschildkröten, was ihnen hilft, sich im Wasser schneller zu bewegen.
Paddelartige Gliedmaßen: Die Vorderbeine von Meeresschildkröten haben sich zu paddelartigen Gliedmaßen entwickelt. Und wer schonmal mit einer Schildkröte getaucht ist, weiß wie unfassbar schnell diese schwimmen können. Was bei starker Gegenströmung und bei Gefahr absolut überlebenswichtig ist.
Salzdrüsen: Meeresschildkröten haben spezielle Drüsen, mit denen sie überschüssiges Salz aus ihrem Körper ausscheiden können.
Lange Lebenszeit: Meeresschildkröten können sehr alt werden, einige Arten erreichen ein Alter von über 100 Jahren. Ihre Verwandten an Land werden allerdings noch älter!
Lebensweise
Meeresschildkröten verbringen ihr gesamtes Leben im Meer, mit Ausnahme der Weibchen, die zur Eiablage an Land kommen. Sie sind Allesfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von marinen Organismen, darunter Algen, Quallen, Fischen, Korallen, Schwämmen und Krebstieren.
Meeresschildkröten sind bekannt für ihre langen Wanderungen. Einige Arten legen Tausende von Kilometern zurück, um zu ihren Nahrungs- und Brutgebieten zu gelangen.
Bedrohungen
Meeresschildkröten sind heute mit einer Reihe von Bedrohungen konfrontiert, darunter:
Lebensraumverlust: Der Verlust von Stränden und Küstenlebensräumen aufgrund von Bebauung und Verschmutzung. Ohne geeignete Sandstrände können die Weibchen ihre Eier nicht legen, auf Dauer nimmt so die Population ständig ab.
Fischerei: Meeresschildkröten verfangen sich oft in Fischernetzen und Leinen, was zu Verletzungen oder zum Tod führen kann. Oftmals ertrinken diese qualvoll. Das habe ich damals im Oman selbst erlebt, vielleicht eins der schrecklichsten Dinge, die ich unter Wasser jemals gesehen habe.
Plastikmüll: Meeresschildkröten verwechseln Plastikmüll oft mit ihrer Beute – wie zum Beispiel den Quallen- was zum Tod führen kann. Viele Verletzte und tote Schildkröten hatten sehr viel Plastik im Magen.
Klimawandel: Der Klimawandel führt zu Veränderungen der Meerestemperaturen und des Meeresspiegels, was sich auf die Lebensräume und die Fortpflanzung von Meeresschildkröten auswirkt. Jahrhunderte alte Nistplätze verschwinden oder werden zum falschen Zeitpunkt überspült und töten so die ungeborenen Schildkröten.
Hier kannst Du dich informieren
Was sofort geschehen muss:
Schutz von Niststränden: Der Schutz von Niststränden vor Bebauung und Verschmutzung.
Bekämpfung von Plastikmüll: Die Reduzierung des Plastikmülls in den Meeren. Das liegt an jedem selbst und jeder kann da aktiv mitmachen!
Nachhaltige Fischerei: Die Förderung von Fischereipraktiken, die den Beifang von Meeresschildkröten reduzieren.
Forschung:
Forschungen über die Lebensweise von Meeresschildkröten müssen intensiviert werden. Je mehr man über die Lebensweise herausfindet, desto besser kann man auf diese Bedürfnisse eingehen.
Was DU tun kannst
Wirklich jeder kann einen Beitrag zum Schutz von Meeresschildkröten leisten:
Vermeide die Verwendung von Plastik: Reduziere deinen Plastikkonsum und entsorge Plastikmüll ordnungsgemäß. Unterstützte Clean-Ups und NGOs, die Plastikmüll aus den Meeren entfernen!
Dieses ist das wohl bekannteste
Es gibt auch einige wenige Meeresschildkröten Hospitale, die immer unter Finanziellen Schwierigkeiten leiden. Diese kann man natürlich unterstützen.
Unterstütze nachhaltige Fischerei: Kaufe Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltigen Quellen. Noch besser: verzichte vollkommen auf Fisch und Meeresfrüchte!
Respektiere die Natur: Halte dich an die Regeln, wenn du Strände besuchst, an denen Meeresschildkröten nisten. Also sind abgesperrte Nester zu meiden!
Schon jetzt sieht man immer weniger Meeresschildkröten, wenn nicht umgehend gehandelt wird, werden diese wunderschönen Tiere bald aus unserer Weltmeeren verschwinden.


Danke für den tollen Bericht. Ich mag Meeresschildkröten auch sehr. Während ich als Guide in Panama gearbeitet habe, sahen wir häufig Schildkröten beim Sex im Wasser. Das sah allerdings sehr mühsam aus.
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