USS Emmons Wracktauchgang

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Heute ging es zu einem Recht bekannten Weltkriegswrack – der USS Emmons.

Durch Kamikaze Angriffe schwer getroffen und am 7 April 1945 durch die USS Ellyson versenkte Mienenräumer USS Emmons liegt in 45 Metern Tiefe vor der Insel Kouri bei Okinawa. Anhand der Fotos kann man erkennen, das die Emmons eigentlich ein Zerstörer war, der zum Ende des Krieges als Mienenräumer umfunktioniert wurde.

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Die Emmons ist ca 107 Meter lang und 11 Meter breit und hatte eine Verdrängung von 2050 Tonnen. Sie wurde durch vier Kessel, die zwei riesige Schrauben antrieben, angetrieben.

Hier sollten nur erfahrene Taucher tauchen, zum einen liegt das Wrack relativ tief und es kann starke Strömung herrschen. Außerdem gibt es viele Möglichkeiten das Wrack zu penetrieren und das sollte man schon können. Da es ein Kriegsgrab ist, sollte man davon allerdings absehen, es kann durchaus als vergehen gegen die Totenruhe angesehen werden!

Hier gab es schon einige tödliche Unfälle und jeder sollte sich das bewusst sein, das das kein Spielplatz ist.

Seit seiner Wiederentdeckung im Februar 2001 ist es ein beliebter Tauchplatz auf Okinawa. Im September 2010 machte das Wrack gerade in den USA Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass es von Tauchern stark geplündert wurde. Trotzdem gibt es hier noch sehr viel zu sehen und das Wrack ist in sehr gutem Zustand.

Man kann die Kombüse mit Konserven und Gläsern, die Brücke mit modernster Feuerleitanlage, ebenso die Deckgeschütze verschiedener Kaliber samt Munition und natürlich die riesigen Schiffsschrauben gut erkennen. Auch Teile der Sanitätsstation erkennt man noch sehr gut, inklusive einiger intakter Schraubgläser. Auch ein paar Helme findet man hier auf dem Meeresboden.

Natürlich lebt hier auch sehr viel Großfisch wie Grouper, riesige Fledermausfische, Makrelen usw., was ein zusätzliches plus ist. Auch Hart- und Softkorallen fühlen sich hier sichtlich wohl.

Was mich mit am meisten beeindruckt hat, war das Wrack einer der Kamikaze Flieger. Der Motorblock, samt Luftschraube lag ein paar Meter von dem Punkt entfernt wo er Jahrzehnte vorher eingeschlagen war. Auch Teile der Tragfläche sind noch zu finden.

Beim Untergang selbst kam niemand der Crew zu Tode, allerdings bei den 5 oder 6 (da sind sich die Quellen nicht ganz einig) Kamikaze Angriffen starben 60 US Seemänner und natürlich auch die Piloten der Selbstmord Angriffe. Deshalb gilt das Wrack als Kriegsgrab und deshalb darf nichts mitgenommen werden (was für mich generell gilt!)

Hier würde es sich schon lohnen mit einem Doppelgerät tauchen zu gehen, aber das ist auf Okinawa schwer zu bekommen. Mit Mono Gerät kommt man schnell an seine Grenzen und so sind die Tauchgänge relativ kurz. Nach ca. 35 Minuten ist man wieder an der Oberfläche. Aufgrund der Größe des Wtacks werden hier zwei Tauchgänge gemacht. Nach jedem Tauchgang fährt man zurück in den Hafen und macht dort eine lange Oberflächenpause und baut sein Gerät um.

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Hier haben wir -Richard und ich- zwei phantastische Tauchgänge gemacht. Doch vorher hatten wir eine ca 90 minütige Anreise mit Richards Bus. Da wir beide die gleichen Interessen und Ansichten haben gab es auf der Hin- und Rückfahrt keine ruhige Minute.

Vor Ort wartete ein kleines ehemaliges Fischerboot auf uns und noch 7 weitere Taucher. Auch hier kannte man sich und ruckzuck war das Boot beladen. Die Tauchschulen arbeiten hier Hand in Hand, das gefällt mir immer wieder besonders auf Okinawa.

Danach gab es von Richard ein sehr lebhaftes, lebendiges Briefing. Einfach auf den Punkt gebracht und alles andere als langweilig. So mag ich es! Richard kennt durch unzählige Tauchgänge an der Emmons jedes Detail des Wracks. Das ist für seine Kunden natürlich Gold wert, da man so das Gesamtbild zusammen bekommt.

Nach ca 10 Minuten Fahrt mit dem Boot waren wir schon an der USS Emmons und da Richard und ich beide sehr schnell mit dem anlegen unseres Equipments sind, waren wir die ersten an der Mooringline. Wir begannen den Tauchgang vom Bug des Schiffes bis etwa zur Mitte, wo eine Gedenktafel angebracht worden ist und auch die Aufstiegsleine war. Wir sahen so schon erwähnte Kombüse, die Feuerleitstelle und auch die Teile eines der Kamikaze Flugzeuge. Der Motor mit Luftschraube und die Flügel waren sehr gut zu erkennen und lagen nur ein paar Meter von der USS Emmons entfernt.

Der zweite Tauchgang begann genau da, wo wir aufgehört hatten und so bekam ich zumindest einen kleinen Überblick das historische Wrack.Das Heck mit den imposanten Propellern war von dem Einschlag des Kamikaze Flugzeugs und des Fangschusses der USS Ellyson schwer gezeichnet.

Das Heck mit den imposanten Propellern war von dem Einschlag des Kamikaze Flugzeugs und des Fangschusses der USS Ellyson schwer gezeichnet. Was an diesen Tagen auf dem Schiff los war, kann man sich nicht vorstellen.

Dieser Tauchplatz ist auch definitiv was zum nachdenken.

Insgesamt ein phantastischer Tauchplatz mit historischem Hintergrund.

Die Gedenktafel für die gefallenen Seemänner © English Empire Divers
© English Empire Divers
Hier kann man die Größenverhältnisse erahnen © English Empire Divers
Der Motor Block des Kamikaze Flugzeugs © English Empire Divers
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© English Empire Divers
© English Empire Divers
© English Empire Divers

Zusammenfassend kann man sagen, das es sich wirklich lohnt hier zu tauchen, zum einen weil es sich um ein historisches Wrack handelt und es noch in einem sehr guten Zustand befindet. Die Anfahrt vom Hafen bis zur Emmons relativ kurz ist und sich dort immer nur kleine Gruppen von maximal 8 Tauchern aufhalten.

Wichtig ist, das man seine eigenen Fähigkeiten gut einschätzt und dort wirklich nur mit viel Erfahrung tauchen geht.

USS Emmons

Heavily damaged by kamikaze attacks and sunk on April 7, 1945, by the USS Ellyson, the minesweeper USS Emmons lies at a depth of 45 meters off the island of Kouri near Okinawa. The photos show that the Emmons was actually a destroyer that was converted into a minesweeper at the end of the war.

The Emmons is approximately 107 meters long and 11 meters wide and had a displacement of 2,050 tons. It was powered by four boilers driving two propellers.

Only experienced divers should dive here, as the wreck is relatively deep and strong currents can prevail. In addition, there are many ways to explore the wreck. However, since it is a war grave, you should refrain from doing so, as it may well be considered an offense against the peace of the dead!

Since its rediscovery in February 2001, it has been a popular diving spot. In September 2010, the wreck made headlines in the US when it became known that it had been heavily looted by divers. Nevertheless, there is still a lot to see here and the wreck is in very good condition.

The galley with its canned food and jars, the bridge with its state-of-the-art fire control system, the deck guns of various calibers with their ammunition, and, of course, the huge ship propellers are all clearly visible. Parts of the medical station are also still clearly recognizable, including some intact screw jars. A few helmets can also be found here on the seabed.

Obviously, you’ll also find a lot of big fish here, like grouper, huge batfish, mackerel, etc., which is an added bonus.

The most impressive thing for me was the wreckage of one of the kamikaze planes. The engine block, including the propeller, lay a few meters away from the point where it had crashed decades earlier. Parts of the wing can also still be found.

In this case, it would be worthwhile to dive with a double tank, but these are difficult to obtain in Okinawa. With a single tank, you quickly reach your limits, so the dives are relatively short. After 30 minutes, you are back on the surface. Due to the size of the site, two dives are made here. After each dive, you return to the harbor for a long surface interval and to reconfigure your equipment.

We made two fantastic dives here—Richard and I. But first we had a 90-minute journey in Richard’s bus. Since we both share the same interests and views, there wasn’t a quiet moment on the way there or back.

On the spot, a small former fishing boat was waiting for us and seven other divers. Here, too, everyone knew each other, and the boat was loaded in no time. The diving schools work hand in hand here, which I particularly like about Okinawa.

After that Richard gave a very lively, animated briefing. It was concise and anything but boring. That’s how I like it!

After about 10 minutes by boat, we arrived at the USS Emmons. Since Richard and I are both very quick at putting on our equipment, we were the first to reach the mooring line. We began the dive from the bow of the ship to about the middle, where a memorial plaque had been installed and the ascent line was located.

The second dive started exactly where we had left off, so I got at least a brief overview of the historic wreck.

At the stern, we found one of the kamikaze aircraft, or rather its surprisingly well-preserved remains. The engine with propeller and wings were clearly visible and lay just a few meters away from the USS Emmons. The stern with its imposing propellers was heavily damaged by the impact of the kamikaze aircraft and the USS Ellyson’s counterattack.

Altogether, a fantastic dive site with historical background.

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