Okinawa im August und September – Sommer, Sonne und subtropische Überraschungen

English Version down below (a bit later!)


Wenn man im August/September nach Okinawa reist, sollte man wissen: Man kommt nicht einfach nur auf eine japanische Insel – man landet in einer völlig eigenen Welt. Okinawa ist ein Ort, der sich anfühlt wie ein tropisches Zwischending mit einer großen Portion japanischer Herzlichkeit und Eigenwilligkeit.

Das Wetter – die Tropenzone

August bis Mitte September ist Hochsommer auf Okinawa. Die Temperaturen bewegen sich meist zwischen 28 und 34 Grad Celsius, dazu kommt eine Luftfeuchtigkeit, die selbst einen Sauna-Fan ins Schwitzen bringt. Das Meer? Warm wie Badewasser. Ideal zum Schnorcheln, Tauchen, oder einfach zum rumlungern an einem der vielen kleinen Traumstrände.

Aber Achtung: August ist auch Taifun-Saison. Zwar wird Okinawa nicht täglich von Stürmen heimgesucht, doch es kann passieren, dass ein Taifun plötzlich auftaucht und alle Pläne durcheinanderwirbelt – also besser flexibel bleiben und ein paar Bücher oder Netflix-Serien in petto haben. Ein Plan B schadet nie. Dazu auch ein paar Tipps in meinem anderen Post.

Strände, Meer und Meeresbewohner

Okinawa wäre nichts Okinawa ohne seine Strände. Emerald Beach im Norden bei Nago trägt seinen Namen zu Recht. Dann gibt’s da noch Zanpa Beach mit kitschig schönen Sonnenuntergängen oder Aharen Beach auf der Insel Tokashiki – so klar, dass du denkst, du schwebst. Deswegen bin ich auch hier. Tauchgänge bei allerbesten Konditionen!

Und unter der Wasseroberfläche: ein wahres Paradies. Korallenriffe, tropische Fische in allen Farben und – das kann man eigentlich garantieren– Meeresschildkröten oder sogar ein majestätischer Manta-Rochen. Für Taucher ist die legendäre Blue Cave bei Cape Maeda ein Muss.

Kulinarik – Okinawas eigene Küche

Die Okinawaner leben bekanntlich besonders lange – und das liegt zum Teil an ihrer Ernährung. Im August solltest du unbedingt folgendes probieren:

Gōyā Champurū: ein Pfannengericht mit Bittermelone, Tofu und Schweinefleisch – gewöhnungsbedürftig, aber köstlich.

Rafute: langsam geschmortes Schweinefleisch, das auf der Zunge zergeht.

Okinawa Soba: keine echte Soba (also kein Buchweizen), sondern dicke Nudeln mit Brühe, Schweinebauch und eingelegtem Ingwer.

Und zum Nachtisch? Beni-imo Tarte – Lila-Süßkartoffel in Keksform. Süß, bunt, überraschend gut.

Aber es gibt auch jede Menge vegetarische Gerichte, die man bekommt. Sushi, Tempura, einige vegetarische Soba und backen können die Okinawaner – oh my lord!


Aber auch für Bier Liebhaber gibt es hier viele positive Überraschungen.



Feste und Kultur im August

Der August ist ein kultureller Höhepunkt, denn Obon, das traditionelle Ahnenfest, wird auf Okinawa besonders farbenfroh gefeiert – meist ein paar Wochen später als auf dem japanischen Festland.

Dazu gehört der Eisa-Tanz: Junge Männer und Frauen tanzen trommelnd durch die Straßen, in bunten Trachten, mit rhythmischer Energie, dass die Erde bebt. Eisa ist nicht nur ein Tanz – es ist ein pulsierendes Erlebnis, ein Mix aus Spiritualität und Party. Wenn du’s erleben willst, solltest du das große All-Okinawa Eisa Festival in der Stadt Okinawa (ja, die Stadt heißt auch so!) nicht verpassen.

Ein Hauch Geschichte

Okinawa war einst das Zentrum des unabhängigen Ryūkyū-Königreichs. Das merkt man an der anderen Sprache, den anderen Bräuchen – und besonders am Shuri-Schloss in Naha, der ehemaligen Königsresidenz. Zwar wurde es 2019 durch ein Feuer stark beschädigt, aber der Wiederaufbau läuft – und die Ruinen und temporären Ausstellungen sind trotzdem beeindruckend.

Die Insel hat aber auch eine düstere Seite: Der Peace Memorial Park erinnert an die Schlacht um Okinawa im Zweiten Weltkrieg, eine der blutigsten Auseinandersetzungen im Pazifik. Ein stiller, bewegender Ort. Hier tobten unfassbare brutale Schlachten um die erste japanische Insel, die sehr lange verteidigt wurde. Allerdings gab es hier auch die ersten Kapitulationen ganzer Einheiten Japans, was vorher nicht passierte. Man war sich wohl der Niederlage bewusst und nicht bereit Harakiri zu begehen.

Abende wie aus dem Bilderbuch

Am Abend, wenn die Sonne glutrot ins Meer fällt und sich die Luft langsam abkühlt, spielt Okinawa seine Trumpfkarte aus. Kleine Strandbars mit Orion-Bier, Live-Musik mit dem traditionellen Sanshin-Instrument, barfüßige Menschen im Sand – man verliert sich leicht im Moment.

Und wer’s etwas actionreicher mag: In Naha findest du Karaoke-Bars, Tanzclubs und Izakayas mit lokalem Awamori-Schnaps, der so stark ist, dass er angeblich schon bei Raumtemperatur brennt. Kann ich nicht empfehlen, der schaltet auch den Verstand ziemlich schnell aus und der Kater am nächsten Tag ist gigantisch.

Okinawa im August – ein Sommerabenteuer der besonderen Art

Wer Tropenflair, Kultur, bewegende Geschichte vieler Jahrhunderte und entspannte Strandvibes in einem erleben will, ist im August auf Okinawa goldrichtig. Ja, es ist heiß. Ja, es kann regnen oder stürmen. Aber gerade das macht die Erfahrung so intensiv.

Okinawa ist kein Ort, den man nur besucht – es ist ein Gefühl, das bleibt!

Ich werde sicherlich nochmal wieder kommen, denn ich habe mich tatsächlich ganz schön in dieses phantastische Land mit seinen höflichen Bewohnern verliebt.

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